Wir sind in Mindelo

03.12.2018Logbuch

Endlich Internet…

Wir sind nach fast genau 8 Tagen, am 1.12.18, in Mindelo, der Kulturhauptstadt und zweitgrössten Stadt der Republik Cabo Verde angekommen. Wir sehnen uns nach etwas Schlaf und einer warmen Dusche. Dann stehen Behördengänge an, denn wir sind jetzt außerhalb der EU und müssen deshalb zum ersten Mal einklarieren. Wenn wir das und noch Einiges mehr erledigt haben, werden wir uns mit einem ausführlicheren Bericht wieder melden. Soweit erstmal für alle, die auf unser Ankommen gewartet haben.

 

 

Die Überfahrt

 

Start mit Hindernissen

 

Am Freitag, den 23.11.18 legen wir gegen 10:20 Uhr ab. Wir müssen noch tanken und uns im Hafenbüro abmelden. Der Tanksteg ist belegt. Wir drehen Kreise und das dauert. Inzwischen nimmt der Wind zu und beginnt langsam unseren Genacker aufzuwickeln. Bei den ständigen Richtungswechseln gar nicht gut. Endlich nach etwa 40 Min. wird der Steg frei und wir können ran. Der Rigger von der Werft muss das Maleur wohl gesehen haben. Er kam rüber gelaufen, half uns schnell beim Festmachen, sprang an Bord und begann das Segel zu bergen. Zwei weitere junge Männer von einem anderen Boot kamen zu Hilfe. Alle zusammen brachten das Segel an Land, wo es ordentlich wieder aufgerollt wurde.
Vielen Dank an alle. Alleine hätten wir das kaum so schnell bewältigt.
Gegen 11:40 Uhr ist alles erledigt und wir können den Hafen verlassen. Wir fahren an der kleinen Insel Lobos vorbei und kommen bald in den Windschatten von Fuerteventura.
Wir rollen die Genua ein und wollen den Genaker setzen, aber irgendwie ist das heute nicht unser Tag. Als wir den Genacker rausgelassen hatten, bemerkten wir eine stark aufgescheuerte Stelle an der Schot und das, obwohl er bisher kaum benutzt wurde. Der Block, über den das Seil umgelenkt wurde, war defekt. Das Seil war eingeklemmt und lief nicht über die Rolle. Wolfgang sägte den Block auf, damit wir den Genaker wieder einrollen können. Nicht ganz einfach. Irgendwann war es geschafft. Der Gennaker bleibt jetzt drin, denn die Schot muss unbedingt getauscht werden.
Später ist der Wind weg, wir müssen den Motor starten. Nach 2 Tagen können wir wieder segeln. Der Wind nimmt zu, das Wasser trägt aber noch andere Bewegungen in sich. Bei Wind fast von hinten und Welle schräg von vorn macht das Boot häßliche Rollbewegungen, die das Leben an Bord schwierig machen.
Am Dienstag geht die Windanzeige auf 35 – 40 kn (8 Bft). Das Meer brodelt. Die Genua wird eingerollt. In der Nacht sorgt der Volvo fürs Vorwärtskommen. Am Mittwoch können wir wieder segeln. Wir weichen etwas vom Kurs ab, dann werden die Bewegungen ertäglicher.
Am Donnerstag verkleinern wir die Segelfäche etwas, weil wir nicht in der Nacht ankommen wollen.
Am Sonnabend ist nach Sonnenaufgang die Insel schemenhaft zu erkennen. Gegen 11:30 machen wir am Tanksteg fest, um die Dieselvorräte aufzufüllen. Dann geht’s zu Liegeplatz.

 

 

Anlegen am Steg – immer wieder ein Erlebnis!

Man legt hier mit dem Heck am Steg an und der Bug wird an einer Mooring gehalten, aber nicht so wie wir das bisher kannten. Man braucht hier eine – oder zwei – sehr lange Leinen, die von den Marinieros an der Boje befestigt werden. Als wir am Steg einbiegen, kommt natürlich eine kräftige Böhe, das hatten wir schon mal …

Die Marina Mindelo liegt zwar in einer geschützten Bucht, aber es gibt keine Hafenmauer, so dass alle Meeresbewegungen auch hier ankommen. Das Gleichgewichtsorgan kann sich nicht beruhigen. Entsprechend unsicher bewegt man sich an Land.

Unterwegs begegneten uns eine sehr große Gruppe Delfine und einige fliegende Fische, die nachts bei ihren Sprüngen aus dem Wasser auf dem Deck landen. Das überleben sie allerdings meistens nicht, so dass man morgens die toten Fische absammeln muss.

Warm ist es geworden. Haben wir an den ersten beiden Tagen zumindest nachts noch die dicken Segeljacken angezogen, die seit der Biskaya im Staufach lagen, so hat sich das im Laufe der Zeit über dünne Windjacken auf T-Shirt reduziert. Wir haben hier, ca. 1000 sm südlich der Kanaren, am Tage um die 28 °C und nachts etwa 22 °C, also bestes Sommerwetter im Dezember.

 

Wir haben einen Termin

Viel Zeit bleibt uns jetzt nicht. Das Einklarieren war unkompliziert, die Beamten freundlich. Die Immigration hatte allerdings am Sonnabend geschlossen, da mussten wir am Montag nochmal hin. Wir bekamen unseren Stempel in den Pass und zahlten 500 CVE (ca. 5 Eur), das war’s. Die Hafenpolizei behält die Schiffspapiere bis zur Abreise.

Dann muss das Boot aufgeklart werden, Deck entsalzen, Wäsche waschen …. und sparsam mit Wasser umgehen. Das bekommt man auf die Hafenkarte gebucht und zahlt 2 Eur für 100 Liter.

Dann heißt es Rucksäcke packen. Denn wir haben noch von Lanzarote aus eine 2-wöchige Rundreise bei einem deutschsprachigen Reiseunternehmen über die wichtigsten Inseln gebucht.
Zum Auftakt gibt es am Mittwoch, 5.12. ein Abendessen in einem Musik-Restaurant in Mindelo. Die regionale Küche ist für uns etwas ungewohnt, aber lecker.

Am Donnerstag werden wir uns die Insel Sao Vicente etwas genauer ansehen.

Willkommen

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