Dominica
Über diese Insel hatten wir schon einige Informationen von verschieden Seiten bekommen. Wir erwarten eine grüne Insel mit viel Natur, wo sich seit Hunterten von Jahren nur wenig verändert hat.
Unter guten Bedingungen segeln wir von Guadeloupe in südliche Richtung nach Portsmouth, der nördlichen Ankerbucht von Dominica.
Im nördlichen Teil der langgezogenen Bucht sind Bojen ausgelegt, die man mieten kann. Wir verlassen uns aber, wenn möglich, gerne auf unseren eigenen Anker, den wir dann im Süden der Bucht fallen lassen.
Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Dinghi zum Einklarieren. Wir müssen lange suchen, um einen Steg zu finden, an dem wir das Dinghi festmachen und an Land gehen können. Die meisten Stege sind zerstört.
Schließlich finden wir einen Steg, an dem auch andere Beiboote angebunden sind. Hier fehlen auch einige Bohlen, aber man kommt gut an Land, ein paar Schritte über den Sandstrand und schon sind wir im Ort.
Wir haben zwar eine ungefähre Beschreibung wo sich das Customs Office befindet, wir können es aber nicht finden. Kein Hinweis-Schild – nichts! Wir laufen durch den ganzen Ort zurück, finden die Polizeistation und fragen dort nach. Sie sind alle sehr hilfsbereit und geben sich große Mühe, uns den Weg zu erklären, schicken uns wieder in die Richtung, aus der wir gerade kommen. Also nun in der Mittags-Sonne wieder durch den ganzen Ort. Wir finden die Zollstation auf dem Gelände des Industriehafens – aber jetzt ist Mittagspause.
Frustriert laufen wir zurück zum Dinghi, kaufen unterwegs noch ein paar Kleinigkeiten ein und fahren zum Boot. Eigentlich haben wir genug und wollen gleich weiter nach Martinique. Dann überwiegt aber doch die Neugier auf die Insel. Unser Ankerplatz befindet sich nicht weit vom Industriehafen und wir hatten auf dem Rückweg eine Möglichkeit gesehen, das Beiboot dort an diesem Steg anzubinden. So unternahmen wir noch einen Versuch und konnten die Zollstation nach dem handschriftlichen Ausfüllen der Formulare ordnungsgemäß einklariert verlassen.
Am nächsten Tag wollten wir eine Bootstour auf dem Indian River machen, dem einzigen befahrbaren Fluss auf Dominica. Wie wir in unserem Revierführer lesen, gibt es auf der Insel die ‚Portsmouth Association of Yacht Services‘ (PAYS). Die Mitglieder dieser Organisation sind alle ausgebildete Reiseführer und bieten eben solche Services wie Boots-, Taxi- oder Wandertouren an.
Aber das Büro zu finden, war wieder etwas kompliziert, denn kein Schild, keine Tafel mit den angebotenen Leistungen wies überhaupt auf dessen Existenz hin. Ein Guide war dann schnell gefunden.
So haben wir eine geführte Tour auf dem Indian River gemacht. Mit unserem Dinghi durften und wollten wir hier nicht fahren. Wirklich sehenswert, so stellt man sich tropischen Urwald vor. Die Motoren an den Booten durften nur in der Ankerbucht benutzt werden. Im River haben die Guides gerudert, ziemlich anstrengend. Am Ende der Tour gab es eine kleine rustikale Bar mitten im Urwald. Hier konnte man Getränke und bei Bedarf auch etwas zu Essen kaufen. Der Guide hatte eine wohlverdiente Pause bevor er uns zurückbrachte.
Nach der Rückkehr orderten wir bei PAYS gleich noch eine Taxitour über die Insel für den nächsten Tag, besprachen auch, dass sie noch andere Gäste für die Tour organisieren sollen, weil man für nur 2 Personen den doppelten Preis bezahlen muss. Niemand notierte sich etwas, es wurde auch keine Zeit vereinbart, wir sollten vormittags kommen. Das klappte natürlich nicht.
Nicht weit von unserem Ankerplatz befand sich ein Restaurant, in dem wir gerne einmal zu Abend gegessen hätten. Am Tage sahen wir uns den zugehörigen Steg an. Er ist leider sehr stark beschädigt und wurde nur für ein Ausflugsboot, das wohl seinen ständigen Platz hier hat, notdürftig repariert. Von unserem Dinghi aus kamen wir hier nicht an Land.
So verließen wir am nächsten Tag Portsmouth, um nach Süden in Dominicas Hauptstadt Roseau zu fahren.
Nach knapp 5 Stunden in denen wir nur teilweise Segeln konnten, kamen wir in der Ankerbucht von Roseau an. Die Ankermöglichkeiten sind hier sehr schlecht. Fast alles ist mit Bojen ausgelegt, der Teil, wo man ankern kann ist sehr steil, so daß sich der Anker leicht losreißen kann und keinen Halt mehr findet. Nachdem wir die Bojen bis jetzt abgelehnt hatten, müssen wir nun doch eine nehmen (20 USD für eine Nacht).
Auch hier waren die Stege und viele Häuser zerstört, offenbar noch vom Hurrican Maria 2017.
Am nächsten Morgen verlassen wir Roseau und damit Dominica. Wir legen wir schon um 8 Uhr von der Boje ab. Vor uns liegen 38 sm, d.h. etwa 7 – 8 Stunden bis nach St. Pierre, im Norden von Martinique. Davon werden wir im nächsten Beitrag berichten.