Guadeloupe

07.03.2023Logbuch

 

Auf dem Weg nach Süden

Bei ruhigem Wetter verlassen wir die Bucht von Bouillante, um die 11 sm nach Basse Terre, der Inselhauptstadt von Guadeloupe zu fahren. Der Wind ist so schwach, dass das Segel nur flattert. Wir holen es wieder ein und motoren.
In Basse Terre gibt es einen kleinen Hafen, wo wir eigentlich ein paar Tage bleiben wollten, um bequemer die Insel erkunden zu können. Eine Reservierung per Internet hatte jedoch nicht funktioniert.
Kurz vor dem Hafen brachten wir trotzdem Leinen und Fender an, weil wir noch tanken wollten. Als wir ran waren, sehen wir, daß das Tankdock belegt ist und Einfahrt und Hafen sehr eng sind. Wir drehen ab und suchen uns einen Ankerplatz vorm Hafen.

Später sehen wir, daß der Hafen teilweise zerstört ist. Erst im September letzten Jahres hat hier ein tropischer Sturm gewütet, der danach als Hurrican in Puerto Rico, der nördlichen Ecke der Dom. Rep. und Florida tiefe Schneisen gerissen hat, wie eine kurze Recherche ergab. Einige Gebäude rund um den Hafen sind zerstört, die Straße unterspült und seitlich weggebrochen. Die abgespülten Sand- und Geröllmassen finden sich im Hafenbecken wieder, wo man sie notdürftig zusammengeschoben hat, um Platz für Stege zu bekommen. So können wenigstens die Locals ihre Boote festmachen. Für Gäste gibt es kaum Möglichkeiten.
Unter den beschädigten Gebäuden sind auch 2 Autovermietungen. Eigentlich wollten wir uns zum Erkunden der Insel hier ein Auto mieten. Bei einer anderen Vermietung konnte man im Internet reservieren. So liefen wir zur ca. 5 km entfernten Station, um das Auto abzuholen und lernten bei der Gelegenheit die Stadt etwas kennen.

Zu Fuß durch den ufernahen Teil der Hauptstadt

 

Guadeloupe ist eine Insel, die aus zwei sehr unterschiedlichen Teilen besteht, die an die Form eines Schmetterlings erinnert. Zwischen diesen beiden Teilen verläuft ein schmaler Mangrovenkanal, der mit kleineren Booten befahren werden kann. Der nordöstliche Teil ist relativ flach und trocken, erinnert etwas an die Kanaren. Dieser Teil wird auch landwirtschaftlich genutzt, hauptsächlich für Zuckerrohranbau. An den im Süden gelegenen Stränden spielt der Tourismus eine große Rolle.
Der südwestliche Teil ist wesentlich jünger und vulcanischen Ursprungs. Die hohen Berge lassen die Wolken abregnen, wodurch ein üppiger Regenwald mit einigen Wasserfällen entstand.

1. Tag: Der Südosten

Unser erster Ausflug führt uns auf die trockene, flache Seite der Insel – Grande Terre genannt. Hier haben wir uns in der Nähe von Pointe-a-Pitre ein Meereswasser-Aquarium angesehen, sehr beeindruckend. Danach haben wir einzelne Strände besucht. Da kommt schon Urlaubsfeeling auf.

 

2. Tag: Port Louis

Am nächsten Tag fuhren wir in den Norden von Grande Terre, nach Port Louis. Auch hier gab es einen großen Strand mit vielen Strandbars und Restaurants. Auch der Ort war sehenswert mit einigen recht kreativ bemalten Häusern.


3. Tag: Regenwald und Wasserfall

Der Rückweg an den vergangenen beiden Tagen führt uns zwangsläufig über den anderen Inselteil Basse-Terre, weil unser Boot an der süd-westlichsten Ecke der Insel liegt. So bekommen wir auf diesem Weg schon einen Eindruck vom diesem Teil der Insel, deren Erhebungen bis 1467 m hoch sind. Die hohen Niederschläge und Temperaturen in der Höhe so um die 25 °C lassen einen tropischen Regenwald entstehen. Wir haben auch einen Wasserfall besichtigt, der nicht weit von der Straße liegt, die mitten über die Insel durch den Nationalpark führt. Wasserfall und Regenwald waren sehenswert. Leider ist es so wie überall auf der Welt, wenn etwas schön oder/und spektakulär ist, dann sind auch viele Leute dort.

 

Nach diesen Eindrücken brachten wir am nächsten Tag das Auto zurück.

Ein Schiff ist verschwunden

Ein paar Tage später saßen wir gerade im Cockpit beim Kaffeetrinken, als ein Dinghy mit einer französischen Familie zu uns kam. Die Leute hatten gestern abend neben uns geankert und sind heute morgen mit dem Dingy an Land gefahren. Die 4 vermissten ihr Schiff. Es war einfach nicht mehr am Ankerplatz. Weit draußen erkannte dann der Skipper mit unserem Fernglas sein Schiff. Panik ! Er ließ sich zur Sicherheit von uns 10 l Benzin geben und raste mit dem Dingy zu seinem Schiff. Wie sich später herausstellte, war es bereits mehr als 5 Seemeilen (ca. 9 km) nach Westen abgetrieben. Wir hatten die übrige Familie an Bord genommen und sind dann mit unserem Schiff los, da wir uns bei dem vorherschenden Wellengang um den Skipper sorgten. Zum Glück hat er es zu seinem Schiff geschafft und wir mussten nichts weiter unternehmen. Es war aber schon eine gefährliche Situation für den Skipper. So ein Dinghy ist wirklich nur eine Nußschale und wir konnten es auch nicht wirklich sehen, da es immer in den Wellentälern verschwand. Aber es ist alles gut gegangen. Endlich konnten wir die Hilfsbereitschaft, die uns schon einige Male entgegen gebracht wurde, auch einmal erwidern.

Anfang der kommenden Woche soll sich endlich das Wetter beruhigen. Wir werden dann direkt nach Dominica segeln. Die Saintes, Inseln die zu Guadeloupe gehören, lassen wir aus. Die französichen Segler berichteten uns, dass es dort  stark überlaufen ist und die Liegeplätze sehr unruhig sind.

 

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