Überfahrt nach Madeira

28.02.2018Logbuch

Von La Gomera nach Madeira …

Das Wetterfenster mit Wind, der uns einigermassen komfortabel nach Madeira bringt, kam schneller, als zunächst erwartet. So wurde der Aufenthalt am Anker vor Valle Gran Rey gestrichen.

Der Plan ist vom Winde verweht, die Realität sieht mal wieder ganz anders aus.

Ein letzter Blick auf den schneebedeckten Teide
Ein letzter Blick auf den schneebedeckten Teide
Wir starten am 13.02. gegen 12.00 und setzen Kurs direkt nach Madeira.
Die Luft ist kalt. Wir haben die seit der Biskaya nicht mehr benutzten warmen Segelanzüge rausgeholt.
Für das erste Stück durch die Inseln ist kein, bzw. nicht der richtige Wind vorausgesagt. Solange der Motor läuft, soll der Wassermacher arbeiten. Mit der geförderten Wassermenge ist Wolfgang noch nicht zufrieden, die Qualität ist aber in Ordnung.

Am Nachmittag können wir Segeln. Unter Groß und Genua segeln wir zwar auf einem etwas ungemütlichen Kurs am Wind, kommen aber gut voran. In der Nacht wird der Wind weniger, dafür wird die seitliche Welle stärker. Dadurch werden wir kräftig durchgeschüttelt und aus dem Kurs geworfen. Der Autopilot muss auf 10° mehr eingestellt werden, damit wir ungefähr die Richtung behalten. Das ist für meine schon vorhandene Seekrankheit nicht gerade nützlich. Ich muss mehrmals einen Reisekaugummi nehmen, damit der Flüssigkeitshaushalt nicht zu sehr absinkt. So hart muss die Schlankheitskur nun auch nicht ausfallen!!
Am Donnerstag ist seit Mitternacht ein heller Schein am Himmel zu sehen – Madeira. Gegen Morgen werden die Lichter von Madeira immer deutlicher, die Wellen werden flacher, es wird wieder leichter, sich auf dem Schiff zu bewegen. Wir werden aber auch immer langsamer. Gegen 06.40 Uhr starten wir den Motor und nehmen die Segel weg.

Wir werden aber noch etwa 8 Stunden brauchen, bis wir in der Bucht vor Machico fest am Anker hängen.

Erstmal ausruhen, morgen das Dinghi zu Wasser lassen und an Land fahren. Die Bucht und der Ort gefallen uns, wir waren schon vor 2 Jahren hier. Die Bucht ist durch hohe Felswände gut geschützt und es ist fast windstill, trotzdem sorgt ein unangenehmer Schwell für reichlich Schaukelei. Vom Landausflug zurück ziehen wir gleich das Dinghi hoch, damit es nicht ständig gegen das Boot knallt.
Ein Blick auf die Wetterdaten zeigt, dass uns in ein paar Tagen südliche Winde nach Porto Santo tragen würden. Was danach kommt, ist allerdings alles andere als nett. Aus dem Wind wird ein Sturm, der direkt in die Ankerbucht bläst. Na, das brauchen wir nun wirklich nicht. Also müssen wir möglicht bald nach Lanzarote, solange der Wind noch aus N oder NO kommt.

… und von Madeira nach Lanzarote

Wie vor jeder größeren Überfahrt - opfern wir Rasmus einen Schluck

Wie vor jeder größeren Überfahrt – opfern wir Rasmus einen ordentlichen Schluck, um ihn milde zu stimmen

Am Montag, den 19.02. gehen wir nach nur 4 Tagen in Machico Anker auf und nehmen Kurs auf Lanzarote. Als wir die Bucht verlassen, können wir auch gleich Segel setzen. Wir kommen gut voran, nur die seitlichen Wellen machen uns wieder das Leben schwer.
Einem Frachter müssen wir ausweichen, die meisten anderen Schiffe sind so weit weg, dass wir sie nur auf dem AIS sehen. Als unser Ziel in der Ferne schon zu sehen ist, flaut der Wind ab. Wir werden zu langsam und starten den Motor. Etwas später sind auch die Wellen flacher, wir setzen den Gennacker, das bunte Leichtwind-Segel. In Rauschefahrt geht es dem Ziel entgegen, wir passieren den Leuchtturm von Playa Blanca mit 8 kn Geschwindigkeit. Dann muss das Segel eingeholt werden, wir fahren in die Marina. Nach 2 Tagen, 3 Std und 20 Minuten machen wir am Empfangssteg fest, um die Hafenformalitäten zu erledigen.

Heute fegt der Sturm über uns hinweg und wir sind froh, das unsere NEREUS in der geschützten Marina fest vertäut am Steg liegt.

Unser Trip auf der Karte:

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