Weihnachten auf La Gomera

20.12.2017Logbuch

Nach etwa 3 Monaten haben wir La Palma mit dem Ziel La Gomera, der etwa 50 sm entfernten kleineren Insel verlassen. Nach der langen Zeit im Hafen haben wir uns auf ein paar ruhige Tage vor Anker gefreut, denn im Juli hatte es uns hier sehr gut gefallen. Die Überfahrt hatte alle Facetten parat. Am Anfang war sogar auf der Lee-Seite der Insel etwas Wind, so dass wir Segel setzten. Nach 10 Minuten war’s vorbei, der Motor musste helfen.

Passat-Wolken und Bananen-Plantagen

Passat-Wolken und Bananen-Plantagen

Kurz bevor wir die Südspitze der Insel erreichen, nehmen wir gerade rechtzeitig die Segel weg, denn hier gibt die stürmische Düse wieder alles. Guten Segelwind hatten wir auf dem Rest der Strecke. Mit gerefften Tüchern flogen wir mit 8 kn Geschwindigkeit in der Spitze unserem Ziel, dem Ankerplatz vor Valle Gran Rey, entgegen, den wir nach 8 Stunden und 35 Minuten,  2 Stunden früher als geplant erreichten.

noch ist es ruhig

noch ist es ruhig

Für die nächsten 2 Tage waren ein paar Windspitzen vorher gesagt. Wir gingen aber davon aus, dass der hohe Fels, vor dem sich der Ankerplatz befindet, genügend Schutz bietet. Die Wellen waren trotzdem da und so wurde der Aufenthalt recht schaukelig. Nach 4 Tagen hieß es dann doch schon wieder Anker auf. Weil für die nächsten Tage sehr unruhiges Wetter versprochen wurde, fuhren wir unter Maschine nahe an der Küste zum Hafen in San Sebastian, auf der anderen Seite der Insel.  Aber selbst diese 17 sm hatten es in sich. Starker Wind und eine kurze hohe Welle von vorn und von der Seite, so dass es nur noch mit 2 kn vorwärts ging. Der Autopilot kann dem Druck nicht mehr standhalten. Wolfgang muss von Hand steuern. Plötzlich wirft uns eine Welle auf die Seite, ich verliere den Halt und rutsche mit viel Schwung durch’s Cockpit. Aua! Das sind mal wieder Schmerzen, mit denen ich noch eine Weile zu tun haben werde und die mich in meinen Bewegungen und Aktivitäten ziemlich einschränken.
Der einzige deutsche Arzt auf dieser Insel hat übrigens seine Praxis in Valle Gran Rey….

Als wir im Hafen ankamen, warf bereits ein großes Ereignis, die Atlantic Challenge,  seine Schatten voraus. Ruderer bereiten sich darauf vor, den Atlantik mit Muskelkraft zu bezwingen. Wegen des schlechten Wetters und der hohen Wellen wurde der Start vernünftigerweise um zwei Tage verschoben. Dann ging es aber endgültig los. Ein Boot nach dem anderen verließ den Hafen. Ob diese Sportler wirklich alle wussten, worauf sie sich einlassen…? 40 bis 100 Tage über den Ozean bis nach Antigua zu rudern, ist eine gewaltige Herausforderung.

So machen wir es uns erstmal im Hafen bequem, leider ohne Internet. Dazu müssen wir mit dem Laptop in eine nahe gelegene Cocktailbar gehen und bei dem einen oder anderen Kaffee oder Cocktail unsere Arbeit machen, auch diesen Beitrag.
Anschließend kann man wunderbar durch die weihnachtlich geschmückten Strassen von San Sebastian, der Hauptstadt von La Gomera, bummeln. Allerdings leben auf der ganzen Insel nur so viele Menschen, wie in einer Kleinstadt. So ist natürlich auch die Hauptatadt klein und beschaulich.

Wir werden hier sicherlich mal wieder etwas mehr Zeit verbringen, als ursprünglich vorgesehen und uns im Januar nochmals von hier melden.

 

Wir wünschen allen Lesern

Frohe Weihnachten und alles Gute

für das Jahr 2018

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