Saint Martin
Es ist schon 2 Wochen her, als wir gut in der Marigot Bay von St. Martin angekommen sind.
Nachdem wir in der Seru Boca Marina in Curacao die Rechnung bezahlt und das Auto zurück gegeben hatten, verlassen wir gegen Mittag die Marina, steuern vorsichtig durch die flache Lagune und fahren weiter Richtung Osten unter Maschine. Wegen der defekten Motorsteuerung geht der Motor immer wieder aus und muss über den Notschalter gestartet werden.
Als wir die Abdeckung von Bonaire verlassen, kommt Wind auf. Wir können segeln und den ersten Sonnenuntergang auf See genießen. Später wird der Wind stärker, wir reffen. Es ist viel Bewegung im Schiff. Sigrid ist seekrank.
Der Autopilot steuert nach dem Wind, so schlagen die Segel nicht, wir kommen aber stark von der Kurslinie ab, was später ausgeglichen werden muss.
Zwei Tage später hat Sigrid die Seekrankheit überstanden, fängt sich dafür aber eine kräftige Erkältung ein.
In der Nacht wird der Wind stärker z. T. Bis 30 kn, das Boot kracht immer häufiger mit dem Bug in die kurze Welle. So war das nicht vorhergesagt. Gegen Mittag wird es wieder etwas ruhiger. Wir entfernen uns immer weiter von der Kurslinie.
Etwas später reißt die Genua-Schot auf Bbord, wir ziehen eine Ersatzschot ein.
Zu Beginn des 4. Tages bergen wir die Segel. Unter Motor ändern wir den Kurs nach Osten, direkt gegen Wind und Welle, um nach St. Martin zu kommen.
Am Abend des nächsten Tages müssen wir nachtanken. Für diesen Zweck haben wir auf so einer Tour reichlich Diesel in Kanistern im „Keller“ und Wolfgang hat eine Pumpanlage gebaut, so daß die Kanister im Seegang nicht nach oben geholt werden müssen.
Am Vormittag des 6. Tages werden die Umrisse von St. Martin langsam sichtbar, auf der rechten Seite sehen wir deutlich den Vulkankegel der Insel Saba.
Am Dienstag fällt der Anker nach 5 Tagen und 5 Stunden und 602 sm in der Marigot Bay auf 4,5 m Tiefe.
In den nächsten 2 Tagen steht außer Einklarieren in einem nahe gelegenen Marine Shop am Computer nichts auf dem Plan. Wir brauchen etwas Erholung.
Danach wollten wir für 4 Wochen in die Marina „Fort Louis“, die sich ebenfalls hier in der Bucht befindet.
Als sich nach mehrmaligem Anfunken niemand meldet, fahren wir einfach hin, machen an dem ersten Steg für Superyachten fest.
Die Marina ist nur zu einem kleinen Teil durch Charterboote belegt. Im Büro erlärt man mir, daß alles belegt ist und wir nicht bleiben können. Schließlich kann ich gerade 2 Tage aushandeln, man ist unfreundlich und überheblich (Länge 40 m statt 14 wäre besser gewesen!!!). Als wir am Steg fest waren, sahen wir, daß die Stege nicht für so kleine Boote wie unseres gemacht waren.
Trotzdem konnten wir das Schiff vom Salz befreien und einige Arbeiten erledigen (lassen).
So wurde die elektronische Steuerung am Volvo getauscht und eine eilig georderte Batterie sofort geliefert. So ein schweres Teil läßt sich natürlich am Steg besser an Bord bringen als am Ankerplatz.
Nach 2 Tagen verließen wir die Marina wieder und gingen dahinter vor Anker. Beim Ablegen blieb ein David an einer Klampe hängen, war verbogen und unbrauchbar. Das Dinghy hängt nun am Geräteträger – eigentlich noch besser.
Ansonsten waren nach der Überfahrt zunächst keine größeren Schäden am Boot festzustellen, nur alte bzw. bekannte Probleme wurden wieder deutlich. Da sind wir jetzt dran alles abzuarbeiten.
Nachträglich nachdem wir aus dem Hafen raus waren hat sich noch das gesamte Garminnetz verabschiedet. Ursachenforschung ist hier etwas schwierig.
Später hat Wolfgang auch den Raum für das Bugstrahlruder überprüft. Eine der Batterien war aus der Halterung gerissen und hielt nur durch eine von ihm zusätzlich angebrachte Verschraubung. Das Schaltpanel für das Bugstrahlruder, welches mit 4 Schrauben am Gehäuse befestigt war, ist ebenfalls komplett abgerissen. Mal sehen was wir noch so finden.
Seit wir die Marina verlassen haben, liegen wir hier vor Anker. Der Ankerplatz in der Marigot Bay ist bei nördlichen Winden recht unkomfortabel, weil der Wind die Wellen in die Bucht treibt und der Schwell des karibischen Meeres noch dazu kommt. Und wir haben jetzt seit wir hier liegen Wind aus nördlichen Richtungen. Alle Aktivitäten an Bord fallen doppelt schwer. Der Wind hat zwar jetzt etwas gedreht, der Schwell aus Nord ist aber bis jetzt geblieben.
Da Sigrid immer noch mit der Erkältung zu tun hatte, haben wir fast die ganze letzte Woche auf dem Boot zugebracht. Es gab ja auch noch so einiges zu tun. So haben wir das Garminnetzwerk wieder zum Laufen gebracht. Ursache ist offensichtlich ein defekter Windsensor. Der Techniker von Fischer-Panda (Generator) war auch da. Er hat den Inverter mit in die Werkstatt genommen, um ihn dort zu prüfen. Gestern bekamen wir nun die Meldung, dass wir einen neuen Inverter für 5.500 US-Dollar benötigen. Zähnenknirschend haben wir bestellt. Wenn alles klappt soll das Teil per UPS aus den USA eingeflogen werden und noch diese oder nächste Woche hier sein. Wir werden sehen!
Von unserem Segel welches aus Deutschland bzw. Dänemark per UPS hierher geschickt werden soll haben wir auch immer noch keine Trackingnummer. Es soll noch beim Zoll in Dänemark liegen ??! Auch hier können wir nur abwarten.
Diese und weitere Informationen über diese Insel wird es dann im nächsten Beitrag geben. Bleibt also weiterhin gespannt!
Übrigens: So versüssten wir uns den 3. Advent – Crepes mit Vanilleeis und Sahne