Manchmal dauert es eben länger …

24.02.2020Logbuch

 

Die Ersatzteile sind da!!

Freitag 14. Februar 2020

Als wir heute noch keine Nachricht zu unseren am 20.1. bestellten Ersatzteilen hatten, gingen wir auf dem Weg zum Supermarkt wieder in den Wassersportladen, um mal nachzufragen. „Unser“ Verkäufer, Alwin, war gerade nicht da. Aber sein Kollege rief ihn an und erfuhr, dass 2 von den 3 Positionen schon da sind und das 3.Teil kommt noch heute.
Wenig später stand Alwin mit 2 Kartons vor uns, die er gleich auspackte. Das 3. Teil liegt bei FEDEX und er würde gleich hinfahren, um es zu holen. Nun sind es bis zu FEDEX mit dem Auto höchstens 5 min, aber wir schlugen vor, dass wir erstmal zum Supermarkt gehen und auf dem Rückweg wieder vorbei kommen. Als wir nach einer knappen Stunde wieder da waren, lagen alle bestellten Teile und das, was wir uns noch aus den Regalen zusammen getragen hatten, akkurat auf einem nicht benutzten Ladentisch. Niemand kümmerte sich darum. Alwin war heute offenbar in andere Arbeiten eingebunden. Wir nahmen uns also den ganzen Kram und gingen damit zur Kasse, wo das eigentliche Drama begann. Die Kassiererin verstand wohl nicht, dass wir für die Bestellung schon eine Anzahlung geleistet hatten. Sie tippte erstmal die Teile ein, die wir uns im Laden noch zusammengestellt hatten. Das war Routine, wir packten es ein.
Zwischendurch wurden immer wieder andere Kunden abgefertigt und Waren, die andere schon auf dem Kassentisch abgelegt hatten, hin und her geschoben, weil sie störten.
Dann kam eine andere Verkäuferin zu Hilfe, um sich weiter mit unserer „Spezial“-Bestellung zu beschäftigen. Jetzt wurden die Teile nicht im System gefunden und es gab Probleme mit den Preisen, obwohl wir ja schon eine Rechnung für die Anzahlung hatten. Schließlich wurde Alwin nochmal geholt, der schnell Klarheit in Angelegenheit brachte. Die Rechnung konnte erstellt werden. Wir bemerkten, dass die Artikel, die wir schon eingepackt hatten, zwar schon eingetippt, jetzt aber nicht auf der Rechnung waren. Wir hätten es ja nicht merken müssen, aber so was macht man nicht. Also alles wieder auspacken und nochmal eintippen!!? Als wir dann alles wieder in unseren Taschen verstaut hatten, fiel mir auf dem Tisch ein Teil auf, das wir eigentlich auch mitnehmen wollten. Es war wohl bei dem hin- und her Gewusel auf den falschen Stapel geraten. Es stand nicht auf der Rechnung, also kauften wir es noch extra. Nach mehr als einer weiteren Stunde konnten wir nun endlich den Laden verlassen.
Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Wir haben hier schon viel gekauft. Es gibt ein gutes Sortiment an Bootszubehör und Ersatzteilen und was nicht vorrätig ist, wird bestellt. Aber wenn etwas nicht in der normalen Routine läuft, wird es (nicht nur hier) zum Problem.

Jedenfalls sind die Teile jetzt da und Wolfgang kann an die Arbeit gehen. Anleitungen werden studiert, Stauräume ausgeräumt, dann verschwindet es in der hinteren Backskiste. Es gibt noch andere Arbeiten, die er gleich mit erledigt, damit nicht alles mehrfach ausgeräumt werden muss. Es klappte gut und es funktioniert. Der Autopilot muss auf unserer nächsten Etappe den Praxistest bestehen.

Nach erledigter Arbeit starteten wir am Donnerstag, 20.02. noch zu einem großen Ausflug über die Insel. Der steht schon lange auf unserer Wunschliste …
Wir mieteten uns diesmal ein Taxi und das war gut, denn wir wollten eigentlich in den NO der Insel, dort soll es eine Schokoladenfabrik und die älteste Rumdistillery der Insel geben. Was wir nicht wussten, diese Schokoladenfabrik war geschlossen. Emil, unser Fahrer, brachte uns deshalb nach Diamond in die Jouvay Chocolate Factory im NW, die wir alleine wohl nicht gefunden hätten. Hier wurde uns sehr nett der Weg vom Baum über die 7-tägige Fermentierung bis zur fertigen Schokolade erklärt. Die Maschienen waren schon etwas in die Jahre gekommen, machten aber einen gepflegten Eindruck. Überhaupt machte das ganze Anwesen einen guten Eindruck. Nach dieser privaten Führung gab es verschiedene Schokoladensorten zum Verkosten und natürlich konnte man auch kaufen. Sehr lecker!

Auch diese Bäume gibt es auf diesem Anwesen:

Weiter ging die Fahrt durch saftig grüne Landschaft, wir sahen gepflegte Grundstücke mit blühenden Bougainvillea. Der Norden der Insel hat einen anderen Charakter als die Umgebung der Hauptstadt.

Wenig später bog Emil in die River Antoine Rum Distillery ein, wo uns unser Guide, der ebenfalls nur für uns da war, uns bereits erwartete. Hier wird gerade für 5 Wochen nicht produziert, weil dringende Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt wurden. Bei einer Anlage, seit 1785 mit nahezu unveränderter Herstellungsmethode den hochprozentigen Grenada-Rum herstellt, ist sicherlich in bestimmten Zeitabständen so eine Reparaturphase notwendig. So treibt auch heute noch das Wasser vom Fluss Antoine das Wasserrad für die Zuckerrohrpresse an. Der ausgepresste Saft läuft duch eine geflieste Rinne und ein Rohr zum nächsten Gebäude. Hier wird der Saft langsam erwärmt, in dem es von einem Bottich in den nächsten geschaufelt wird und so immer näher an das Feuer kommt, das mit den trockenen Teilen des Zuckerrohres gemacht wird. Am Ende dieses Vorganges ist aus dem Saft konzentrierter Sirup geworden, der zur Gährung 8 Tage lang in große Behälter gepumpt wird. Früher verwendete man hierfür Fässer, eins ist noch zu sehen. Es sind noch weitere Stationen zu durchlaufen, bis das 75%ige Original fertig ist. Dieser Rum ist so leicht entzündlich, dass er nicht im Flugzeug transportiert werden darf. Dafür wird extra 69%iger hergestellt. Am Ende der Führung darf man den starken Rum und den milderen Rumpunch probieren und natürlich auch kaufen. Diesen River-Rum gibt es nur hier auf Grenada. Er wird nicht exportiert.

 

Zurück ging die Fahrt quer über die Insel vorbei am Grand Etang Nationalpark mit seinem dichten Regenwald nach St.George’s.

Es war ein schöner Ausflug. Wir haben viel gesehen und Einiges dazu gelernt. Aber manchmal dauert es etwas länger bis dem Plan die Taten folgen.
Wir haben noch weitere Aktivitäten auf dem Plan, aber in dieser Woche sieht das Wetter gut aus, um endlich unsere Tour nach Norden zu beginnen. Unser Ziel, die nordlichen Antillen werden wir jetzt nicht mehr erreichen. Das werden wir im nächsten Jahr nochmal in Angriff nehmen. Ende März müssen wir schon wieder in Grenada sein, um unser Schiff und uns auf die Heimreise vorzubereiten.
Aber bis dahin gibt es noch ein paar Inseln zu entdecken.

 

 

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