Nun doch Madeira . . .

26.04.2016Logbuch

Der Wind schien uns für die mindestens 5 Tage dauernde Überfahrt von Lanzarote nach Lissabon doch nicht stabil genug. Dafür sah es in Richtung Madeira ganz gut aus.

Land in Sicht - Ilhas Desertas

Land in Sicht – Ilhas Desertas

Land in Sicht - Ilhas Desertas

Land in Sicht – Ilhas Desertas

Land in Sicht hieß es diesmal schon bei den vorgelagerten Ilhas Desertas, über denen dicke Wolken hingen.

Nach 2 Tagen, 8 Stunden und 40 Minuten auf See fällt der Anker auf ca. 6 m Tiefe vor Machico auf Madeira, einer Bucht, die durch hohe Berge aus allen Richtungen außer Süd gut geschützt ist. Und endlich Schluß mit Eimeralarm, der mich diesmal erwischt hat. Auf diese Erfahrung hätte ich auch gerne verzichtet.

Wir werden hier erstmal mit schlechtem Wetter empfangen. Dicke Regenwolken hängen über den Bergen.

Machico - Der erste Eindruck Machico – Der erste Eindruck

In der folgenden Nacht hatten wir Sturm aus Süd und starken Regen am Ankerplatz. Die einzige Richtung, von der die Bucht nicht geschützt ist. Häufiger Ankeralarm und eine gerissene Teufelskralle (die war neu!) an der Ankerkette störten unseren Schlaf. Trotzdem waren wir froh, dass wir nicht mehr auf See waren.

Die Hauptwindrichtung ist Nordost bis Nord, deshalb liegen alle Anker-Buchten auf der Süd-Seite der Insel. Auch die wenigen kleinen Häfen sind kaum auf solche Winde eingestellt

Für Mittwoch (20.04.) ist schönes Wetter angekündigt. Wir fahren mit dem Bus nach Funchal, der Inselhauptstadt, die westlich von Machico liegt.

Im dortigen Hafen sehen wir die Santa Maria (natürlich als Nachbau), mit der Kolumbus unterwegs war und einige andere Boote, die mit vielen Gästen an Bord Ausflugstouren unternahmen.

Santa Maria Santa Maria

Danach stand uns nicht der Sinn, denn wir leben ja jetzt immer auf dem Wasser. Wir buchten eine Sightseeing-Tour mit dem Bus durch Funchal und Umgebung, um einen schnellen Überblick zu bekommen. Die Bananen wachsen hier überall, im Gegensatz zu den Kanaren, ohne Folienabdeckung. Wir erfahren, daß der Gartenbau in 3 große Abschnitte entsprechend der Höhe eingeteilt ist. Im unteren Abschnitt werden hauptsächlich Bananen angebaut, auf den mittleren Ebenen wächst vorzugsweise Wein und oben Kirschen. Haben wir auf Lanzarote jedes blühende Pflänzchen aufgespürt, so grünt und blüht es hier fast überall, auch kleine und größere Wasserläufe sind häufig anzutreffen.

Es regnet häufig auf Madeira, was wir am nächsten Tag mit voller Gewalt zu spüren bekommen. Da Regen angesagt war, wollten wir einige Arbeiten im Boot erledigen. Es war auch etwas Südwind angesagt, aber nicht dramatisch. Wir ließen deshalb das Dinghi gleich im Wasser. Was dann kam, war allerdings alles Andere als harmlos. Es bließ mit 30 bis 40 Knoten aus Süd, dazu peitschender Regen. Wir hatten das Dinghi längsseits befestigt, dort wurde es vom Wind in die Höhe gerissen. An Bord konnten wir es bei dem Wind nicht mehr ziehen, deshalb banden wir es am Heck fest.  Es lief voll Wasser,  ist aber glücklicher Weise unsinkbar. Es war ein pausenloser Ritt auf den Wellen, bei dem man an Bord auch nicht arbeiten konnte. Das Spektakel dauerte noch bis weit in die Nacht hinein. Dann drehte der Wind auf West, wir waren durch den Fels geschützt.

Am Freitag stellte Wolfgang fest, dass die Batterien nicht richtig geladen werden. Wenn wir nach Lissabon aufbrechen, sollte das auf keinen Fall schon mit schwachen Batterien geschehen. Wir entschließen uns deshalb, in die nur 3 sm entfernete kleine ‚Marina Quinta do Lorde‘ zu fahren. Hier gibt es auch Internet und ich kann endlich den Artikel ins Netz stellen.

Wie die Wetterdaten im Moment aussehen, werden wir hier wohl noch eine Weile bleiben, bis der Wind wenigstens einigermaßen paßt. Wir mieten uns ein Auto, um noch etwas mehr von der Insel zu sehen.

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