Lebenzeichen aus Lanzarote

26.11.2016Logbuch

 

Es ist sehr viel Zeit vergangen

seit dem letzten Beitrag. Allerhöchste Zeit, dass wir uns wieder melden.

Wie geplant, sind wir im August mit 2 Stopps in Sesimbra und Sines, wo wir jeweils einige Tage vor Anker lagen, nach Lanzarote gesegelt.

Die Überfahrt verlief unspektakulär und etwas schneller als im letzten Jahr. Nach 4 Tagen erreichten wir La Graciosa, entscheiden uns dann aber dafür, gleich zur Marina Rubicon zu fahren, wo wir noch 2 Tage vor der Marina ankerten, bevor wir für 6 Monate eincheckten.

10 Tage später wollten wir nun endlich für 2 Monate nach Hause fliegen.
Bis dahin gab es einige Dinge zu erledigen. Neben Schiff sauber machen und Wäsche waschen, wurden einige Dinge vorbereitet, um zu Hause Material bestellen zu können für Veränderungen, die wir noch vornehmen wollten. Auch mit Cecilia von der Werft wurde ein Auftrag abgesprochen, für den wir auch teilweise das Material mitbringen sollten, weil es hier schwer zu beschaffen ist.
Natürlich trafen wir auch einige Bekannte wieder, die gerade am Schiff waren, andere lernten wir kennen. So verging die Zeit sehr schnell. Anne und Wolfgang von der ANNE hatten gerade ein Auto gemietet und brachten uns netterweise zum Flughafen. Danke nochmal euch beiden!

Zu Hause hatten wir wieder eine schöne Zeit mit der Familie, trafen Freunde und Bekannte. Das sind Zeiten, auf die wir nicht verzichten wollen. Deshalb haben wir in jedem Jahr einige Wochen zu Hause eingeplant.

Nun sind wir wieder auf ‚unserer‘ Insel angekommen und beginnen unsere Stauräume zu ordnen. Das ist teilweise gar nicht so einfach. Konnten wir auf dem alten Schiff mit vielen kleineren Kisten und Körben unseren Hausrat sortieren und am Verrutschen hindern, so können wir diese Behälter hier nur teilweise gebrauchen. Auf diesem Schiff gibt es einige sehr große Stauräume, die geschickt unterteilt werden müssen. Wir fahren also über die Insel, um in den einschlägigen Geschäften nach passenden Behältern zu suchen. Diese müssen dann auch noch befestigt werden, damit sie im Seegang nicht hin und her rutschen. Bei dieser Gelegenheit stellen wir fest, dass sich die Batterien, die in Portugal zusätzlich eingebaut wurden, gelockert haben. Sie müssen neu befestigt werden. Solange wir das Auto hatten, besorgten wir so viel wie möglich von dem benötigten Material. Danach sollte gebaut und gepackt werden.

Aber man kann nicht nur arbeiten, so verbrachten wir einen unterhaltsamen Abend mit Nicole und Armin von der ASHIA. Die beiden kannten wir schon von einem Seminar bei der Bundespolizei über Piraterie. Auch Iris und Alexander von der OCEANICA waren bei diesem Seminar. Sie sind im Hafen fast unsere Nachbarn am Steg.
Margrit und Kurt von der ULTIMA sind auch wieder hier. Ich habe die beiden über 80-jährigen Schweizer schon in einem anderen Beitrag erwähnt. Sie waren sehr neugierig auf unser neues Schiff. Wir wollten ihnen den Einstieg etwas erleichtern und unser Schiff mit dem Heck an den Steg legen, damit sie über die Badeplattform einsteigen können.

Aber was war das …. ???? Der Motor gab keinen Ton von sich. So oft wir auch versuchten – nichts – der Motor startete nicht. Das kannten wir von dem alten Boot nicht. Der Perkins lief wie ein Bienchen.
Ohne Motor kein gedrehtes Boot, Margrit und Kurt kamen aber trotzdem an Bord. Es war ein schöner Abend bei leckerem Gulaschtopf und Wein.

Nun musste aber der Motor wieder in Ordnung gebracht werden. Da ist noch Garantie drauf, deshalb rief Wolfgang den Volvo-Service an. Nach der Fehlerbeschreibung wußte Paco sofort, wo das Problem lag. Er bestellte ein neues Steuerteil und baute es ein paar Tage später ein. Nach einer halben Stunde Arbeit funktionierten die elektronischen Bauteile in diesem kleinen schwarzen Kästchen und der Motor lief wieder. Das war natürlich eine Garantiereparatur, sonst kostst alleine dieses Bauteil etwa 500 €.
Ein viel wichtigeres Problem machte uns aber Sorgen: Was ist, wenn uns das irgendwo auf dem Ocean passiert?? Wir haben zwar ein Segelboot, aber wenn mann den Motor braucht, dann schnell und zuverlässig und selten ist das in der Nähe einer Service-Werkstatt…
Muss man in ein Boot so viel Elektronik einbauen? Manchmal ist weniger auch mehr. Hier sind wohl eher Robustheit und Zuverlässigkeit gefragt.

Wir setzten die Optimierung unserer Staufächer fort und dann passiert, was nicht passieren sollte. Ich hatte ein Bodenbrett hochgenommen, um den Stauraum darunter zu befüllen. Ich warnte Wolfgang noch, dass vorm Niedergang ein Loch ist. Als ich dann für einen Moment nicht vor dem Loch hockte und die Sachen holte, die dort rein sollten, hörte ich einen Aufschrei. Wolfgang stand mit einem Bein in dem Loch. Dessen raue Holzkante hatte für eine großflächige Schürfwunde auf dem Schienenbein bis kurz unters Knie gesorgt. Da war wohl erstmal Ruhe angesagt anstatt auf Knien zu arbeiten. Ich beschäftigte mich inzwischen mit den kleineren Fächern und schrieb alles möglichst genau auf, damit wir unsere Utensilien bei Bedarf auch wieder fanden.
Am Donnerstag (24.11.), gut eine Woche nach der Verletzung, ist die Wunde entzündet. Das Laufen macht immer noch Probleme. Wolfgang entschließt sich, zum Arzt zu gehen.
So gehen unsere Arbeiten nicht so schnell voran, wie wir dachten. Vielleicht auch gut, denn manchmal braucht man auch Zeit bis man Lösungen gefunden hat und jeder Haken am richtigen Platz ist. Wir haben wieder ein Auto gemietet und entdecken tatsächlich noch Orte auf dieser Insel, an denen wir bisher noch nicht waren.

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