Von Gijon nach Salamanca

30.12.2014Logbuch

Zunächst geht es nach Westen

weitestgehend am Ufer der Biscaya entlang nach La Coruña.
Das ist die Strecke, die wir im nächsten Jahr etwas weiter nördlich auf dem Wasser zurücklegen wollen.

Unter dicken grauen Regenwolken tobt heute das Meer. Wir sind froh, bei diesen Wellen ’nur‘ im Auto unterwegs zu sein.
Unser heutiges Tagesziel La Coruña empfängt uns dann auch im Regen. Wir fahren zu unserem gebuchten Hotel, was uns sehr gut gefällt. Später vertreten wir uns noch die Beine und laufen in Richtung Hafen. Das große Vergnügen ist das aber bei dem Wetter nicht. Wir gehen wieder zurück. Das ist kein Wetter zum Fotografieren. Die Stadt gefällt uns trotzdem gut. Wir wollen ja noch mal an diesen Ort kommen, und hoffen, dann sonnige Fotos nachreichen zu können.

Das Wetter verspricht keine Besserung, also verlassen wir am nächsten Tag die galizische Hauptstadt und fahren weiter in südliche Richtung. So richtig können wir dem Regengebiet jedoch nicht entfliehen.

Unser nächstes Ziel:  Santiago de Compostela.

Seit ich Hape Kerkelings Hörbuch „Ich bin dann mal weg“ verschlungen habe, bin ich neugierig auf einige der Orte seiner Reise, die er so eindrucksvoll beschreibt. Jetzt haben wir die Gelegenheit, das Ziel eines jeden Jacobs-Pilgers zu besuchen. Der legendäre Wallfahrtsort liegt nur etwa 80 km von La Coruna entfernt. Gegen Mittag sind wir dort. Unser erster Eindruck war ernüchternd. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Eine ganz normale Großstadt mit hohen Neubauten, wie es sie überall gibt. Das kann doch nicht dieser berühmte Ort sein ???

Die entsprechende Information war schnell gefunden: Die Einwohnerzahl hatte sich im letzten Jahrhundert etwa vervierfacht auf fast 100 000. Diese Menschen müssen natürlich irgendwo wohnen. So wurde um die Altstadt herum ein neueres Santiago gebaut. Dank Navi fanden wir da schnell durch, dann standen wir vor der riesigen Kathedrale.

Das bei zahlreichen Erweiterungen entstandene barocke Westportal mit der nach zwei Seiten ineinander geschachtelten Freitreppe wurde gerade renoviert. Die Schönheit dieser Fassade war aber trotzdem zu erkennen. Verschiedene Baustile sind in der Kathedrale vereint. Das romanische Südportal besteht noch in seiner ursprünglichen Form. Die Nordfassade wurde im klassizistischen Baustil erbaut, im Inneren können wir die gotischen Kreuzgänge bewundern.

Gegenüber dem Westportal befindet sich der Pazo de Raxoi, der heute das Rathaus der Stadt und auch die Regierung der Autonomen Gemeinschaft von Galicien. Zwischen beiden Gebäuden liegt die Plaza del Obradoiro, ein großer Platz, an dessen Nordseite sich der einst als Pilgerherberge gebaute Parador Nacional Reis Católicos befindet.

Vor dem Pazo de Raxoi sahen wir ein sehr schönes Krippenspiel. Solche Bilder hatten wir schon an verschiedenen Orten, sogar in Einkaufszentren gesehen. Weihnachtsbäume, wie wir sie kennen, sind dagegegen eher selten.

So gestaltet sich auch in Spanien die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel etwas anders als bei uns.

Weihnachten ist wie bei uns ein wichtiges Familienfest.
Am 24.Dezember trifft sich die Familie zu einem guten Abendessen. Danach kommt die ‚Urne des Schicksals‘ auf den Tisch, in der kleine Geschenke und auch Nieten enthalten sind. Jeder darf so lange ziehen, bis er ein Geschenk gefunden hat.
Am 28. Dezember, dem „Tag der unschuldigen Kinder“ sollte man sich nicht zum Narren halten lassen. Er ist vergleichbar mit dem 1. April bei uns.
Vom 30. Dezember bis zum 1. Januar feiert man die „Fiesta de la Coretta“. Es finden verschiedene Bräuche zur Jahreswende statt.
Erst am 6. Januar ist die Bescherung. Die Kinder müssen also ziemlich lange auf ihre Geschenke warten. Danach gibt es ein Festessen, das die Feiertage beendet.
Mit diesen Gedanken beenden wir unseren kurzen Aufenthalt in Santiago de Compostela und fahren weiter nach Salamanca, einer geschichtsträchtigen Universitäts-Stadt. Sie liegt etwa 800 m ü.d.M. und hat deshalb auch ein wesentlich raueres Klima als die anderen Orte, die wir besucht haben.
Der wichtigste Platz in der Altstadt ist wohl die Plaza Mayor mit dem Rathaus. Die vielen Ornamente und Verzierungen an diesem Bauwerk sind eine wahre Augenfreude. Rund um den Platz ist eine Tapas-Bar neben der anderen. Die Vielfalt ist enorm, denn jede Tapas-Bar bietet ihre speziellen einzigartigen Kreationen an.
In einer dieser Bars beendeten wir bei einigen dieser leckeren Häppchen und einem Glas regionalem Wein diesen Abend und den kurzen Besuch von Salamanca.

Später erfahren wir, dass die Kugel, die auf der Plaza Mayor zu sehen ist, an genau dem Tag, als wir dort waren, hell erleuchtet war, so dass sie aussah wie eine riesige Weihnachtsbaumkugel. Dieses Spektakel haben wir leider verpasst.

Der Regen hat uns eingeholt und so fahren wir am nächsten Morgen weiter in südöstliche Richtung, an Madrid vorbei, das wir uns später ansehen wollen, bis zur Mittelmeerküste.

Unser Ziel: Valencia. Davon mehr im nächsten Beitrag.

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