Entdeckungsreise
Nach längerem Suchen fanden wir in erreichbarer Entfernung in St.-Anne eine Autovermietung, bei der wir kurzfristig ein Auto mieten konnten.
Wir wollen uns erstmal einen Überblick verschaffen. Unser Ziel ist St. Pierre, die frühere Hauptstadt, die sich im Nordwesten der Insel befindet.
Wir fahren erstmal an der dem Atlantik zugewandten Ost-Küste in nördliche Richtung bis nach La Trinite. Von hier aus geht es durch die Berge an die West-Küste nach St. Pierre. Die Straße ist von dichtem Regenwald gesäumt. Wir sehen riesige Farne und viele andere Pflanzen. Bambus ragt manchmal auch über die Straße. Es regnet in Strömen, deshalb gibt es leider keine Fotos.
St. Pierre
Die einstige Inselhauptstadt hat eine traurige Geschichte. Als vor fast genau 120 Jahren, am 8. Mai 1902 der im Norden gelegene Vulkan Mont Pelee ausbrach, begrub er binnen weniger Minuten die ganze Stadt unter seinem glühenden Ascheregen. Einen Überlebenden soll es gegeben haben. Ein Gefangener, der wegen Trunkenheit im Gefängnis war. Die Zelle, wie auch Reste des Theaters und einiger anderer Gebäude können besichtigt werden.
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Überreste der Stadt
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Überreste der Stadt
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Auf den Grundmauern wurden neue Häuser gebaut
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Überreste des Theaters
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Das war die Bühne
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Gefängniszelle
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Straße zum Gefängnis
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Wurzeln bahnen sich den Weg durch die alten Mauern
Heute ist St. Pierre ein kleiner unbedeutender Ort. Die Hauptstadt wurde weiter in den Süden, nach Fort de France verlegt.
Als wir in St. Pierre losfahren wollen, stellen wir fest, dass ein Reifen platt ist. Wolfgang wechselt das Rad. Die Autovermietung nennt uns eine Werkstatt, in die wir das Auto zur Reparatur bringen müssen. Die Rechnung tragen wir – ein teures Mietauto.
An diesen Ort wollten wir eigentlich nicht mit dem Auto, sondern mit unserem Boot kommen. Allerdings schon vor einigen Wochen, was die lange Warterei auf Reparaturen mal wieder verhindert hat. Der ursprüngliche Plan war, von hier weiter nach Norden auf die Holländisch / Französiche Insel Sint Maarten / St. Martin zu fahren, um von dort über den Atlantik zurück nach Europa (ca. 3-4 Wochen) zu segeln.
Vorher sollte allerdings alles ausgiebig getestet sein. Bis jetzt sind aber noch nicht einmal alle Reparaturen ausgeführt. Die Zeit zum Starten wäre jetzt. Das wird uns zu eng.
In Martinique wollen wir aber auch nicht bleiben, denn die Hurrikane Saison rückt immer näher.
Wir haben uns als Zufluchtsort die Insel Curacao, ca. 500 sm südwestlich von hier ausgesucht und in einer Marina einen Liegeplatz reserviert.
Wir werden etwa 4-5 Tage unterwegs sein, vorzugsweise mit Rückenwind. Das wird hoffentlich eine angenehme Segeletappe.
Bis dahin ist aber noch etwas Zeit, in der wir Martinique noch ein wenig erkunden wollen.